Deine innere Stimme – Der Drunken Monkey im Kopf

Kennst du diese ständige innere Stimme, die dich unaufhörlich zutextet? Die kritisiert, zweifelt, Ängste schürt und dich manchmal völlig ausbremst? Ich nenne sie den Drunken Monkey – den besoffenen Affen im Kopf.

Dieser innere Affe ist nie still. Wissenschaftler schätzen, dass wir täglich 60.000 bis 90.000 Gedanken haben – und der Großteil davon ist destruktiv. Er hält dich klein, erzählt dir Geschichten aus der Vergangenheit und sorgt dafür, dass du oft gar nicht erst ins Handeln kommst.

Doch hier ist die gute Nachricht: Du kannst lernen, ihn zu kontrollieren.

Der Verstand als Diener oder Herrscher?

Unser Verstand ist eines der mächtigsten Werkzeuge, das wir besitzen. Doch die entscheidende Frage ist: Wer hat die Kontrolle? Bist du der Herrscher über deinen Verstand, oder lässt du dich von ihm beherrschen?

Der Verstand hat zwei Hauptaufgaben: unser Überleben sichern und Energie sparen. Beides war in der Steinzeit überlebenswichtig. Doch heute stehen wir nicht mehr täglich Säbelzahntigern gegenüber. Trotzdem reagiert unser Verstand noch immer nach diesem Muster: Jede Herausforderung wird als Bedrohung interpretiert.

Ein Beispiel veranschaulicht dies: Du rufst in einer Zahnarztpraxis an, um einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren. Die Helferin blockt ab, sagt „Kein Interesse“ oder „Wir haben schon ein Labor“. Was passiert? Dein Drunken Monkey springt an und flüstert dir ein: „Ich bin nicht gut genug. Ich kann nicht verkaufen. Akquise ist nichts für mich.“ Plötzlich fühlt sich eine einfache Absage wie eine existenzielle Bedrohung an. Dein Verstand sagt dir: „Geh zurück in deine Komfortzone!“ Und genau das ist der Fehler.

Wie du die Kontrolle über deinen Affen übernimmst

Das Geheimnis ist nicht, die innere Stimme zum Schweigen zu bringen – das wird nicht funktionieren. Aber du kannst lernen, sie zu beobachten und nicht mehr alles zu glauben, was sie sagt.

Werde zum Beobachter: Höre bewusst hin, wenn dein Drunken Monkey wieder Unsicherheiten und Zweifel streut. Anstatt dich von seinen Geschichten beeinflussen zu lassen, sage dir: „Interessant, was mein Kopf mir gerade erzählt.“ Oder: „Danke für die Info, aber ich entscheide selbst.“

Hinterfrage deine Gedanken: Der Affe erzählt dir oft Unsinn. Stelle dir die einfache Frage: „Ist das wirklich wahr?“ In den meisten Fällen wirst du merken: Nein, ist es nicht.

Gehe durch die Angst hindurch: Ablehnung tut weh – aber nur, wenn du sie persönlich nimmst. Wer regelmäßig mit Ablehnung umgeht, merkt schnell: Es passiert nichts Schlimmes. Und plötzlich wird es leichter.

Schalte den Autopiloten aus: Der Verstand liebt Gewohnheiten – selbst schlechte. Je öfter du eine Handlung aufschiebst, desto stärker verankert sich das Muster. Stattdessen kannst du eine einfache Regel anwenden: Mach es jetzt. Nicht nachdenken, einfach handeln.

Die Stimme in deinem Kopf im Alltag

Der Drunken Monkey beeinflusst nicht nur geschäftliche Entscheidungen, sondern auch unser tägliches Leben. Im Straßenverkehr regst du dich über einen langsamen Fahrer auf. In der Supermarktschlange ärgerst du dich über die Person vor dir, die ewig nach Kleingeld sucht. Aber was bringt das? Gar nichts. Dein Verstand sucht ständig nach „Problemen“, weil er glaubt, dich vor Gefahren schützen zu müssen. Doch die meisten dieser Gefahren existieren nur in deinem Kopf.

Fazit: Meistere deinen Verstand, meistere dein Leben

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder lässt du dich von deinem Drunken Monkey kontrollieren – oder du übernimmst selbst das Steuer. Der Schlüssel ist Bewusstsein. Sobald du erkennst, dass dein Verstand dich oft unnötig bremst, kannst du gegensteuern. Und plötzlich triffst du bessere Entscheidungen, bist mutiger und entspannter.

Beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten. Lass dich nicht von negativen Stimmen ausbremsen. Handle, anstatt zu zweifeln. Denn letztendlich entscheidet nicht dein Verstand über dein Leben – sondern du.