Viele von euch haben den noch nie ausgerechnet – ein riesiger Fehler, aber keine Panik, wir kriegen das hin. Ich sag's dir gleich: Eigentlich sollte das dein Steuerberater für dich machen, der hat ja alle deine Zahlen. Aber oft genug haben die da keinen Bock drauf. Deshalb musst du als Chef verstehen, was Sache ist, damit du denen auf die Füße treten kannst.
Ganz einfach auf den Punkt gebracht: Der Kostenstundensatz zeigt dir, was dein Laden pro produktiver Arbeitsstunde wirklich kostet, nur um zu laufen – und da ist noch kein Cent Gewinn für dich drin!
Und jetzt mal ehrlich: Vergiss diese alte Leier von "BEL plus 20 Prozent". Das ist Steinzeit und oft der direkte Weg in die roten Zahlen, wenn du bei Privatleistungen nicht deinen individuellen Aufwand berücksichtigst. Die BEB-Preise sind nämlich nicht in Stein gemeißelt, die musst du für deinen Laden selbst kalkulieren.
Kennst du das? Du schuftest dich krumm, die Auftragsbücher sind voll, aber am Ende des Monats fragst du dich, wo die ganze Kohle geblieben ist? Klassiker! Und ziemlich wahrscheinlich verschenkst du dein Geld, weil deine Preise deine tatsächlichen Kosten nicht decken.
Betrachten wir ein paar Beispiele für diesen "Schmerz". Erstens, das Hamsterrad des Grauens: Du kalkulierst "Pi mal Daumen" oder schielst auf die Preise vom Wettbewerb. Aber was, wenn der ganz andere Kosten hat? Dann kann es gut sein, dass du Aufträge annimmst, bei denen du knallhart draufzahlst, ohne es zu merken. Ein Whitepaper zeigt's schwarz auf weiß: Schon kleine Schätzfehler bei deinen produktiven Stunden können dich locker einen sechsstelligen Betrag im Jahr kosten! Wir reden hier von Summen wie 170.000 Euro – das ist kein Pappenstiel, das ist Geld, das DU zum Fenster rauswirfst!
Zweitens, entweder zu teuer oder ein Verlustgeschäft: Wie oft hast du schon Angebote "aus dem Bauch raus" gemacht? Und dann? Entweder bist du zu teuer und kriegst den Auftrag nicht, oder du bist zu billig und stellst bei der Nachkalkulation fest, dass du draufgezahlt hast. Beides ist absoluter Mist für dein Geschäft!
Drittens, der "kleine" Schätzfehler mit brutaler Wirkung: In einem der schlauen Papiere wird vorgerechnet, wie ein Betrieb, der seine unproduktive Zeit einfach mal pauschal mit 20% geschätzt hat, auf dem Papier über 2.800 produktive Stunden mehr hatte, als tatsächlich geleistet wurden. Multiplizier das mal mit einem durchschnittlichen Stundensatz – da wird dir schwindelig, was du da an Umsatz verschenkst!
Stell dir mal vor: Du kennst deine Zahlen. Du weißt bei jeder einzelnen Arbeit, was sie dich kostet. Was für eine geile Macht! Plötzlich hast du Sicherheit bei jeder Preisentscheidung.
Das bedeutet erstens Preise, die sitzen: Du weißt knallhart, was eine Leistung kosten muss, damit sie rentabel ist. Das gibt dir Eier in Preisverhandlungen! Zweitens hast du Klarheit, was sich lohnt: Du siehst glasklar, welche Arbeiten dir Geld bringen und wo du vielleicht besser die Finger von lässt oder es direkt outgesourct. Das, mein Freund, ist unternehmerische Freiheit!
Drittens hast du deine Finanzen im Griff: Du übernimmst die volle Kontrolle über deine Kosten und steuerst deinen Gewinn gezielt, anstatt nur zu hoffen, dass am Ende was für dich übrigbleibt. Viertens schafft Transparenz Vertrauen: Wenn ein Kunde mal nachfragt, kannst du deine Preise fundiert begründen, was Glaubwürdigkeit schafft. Fünftens kannst du kluge Entscheidungen treffen: Ob neue Geräte oder neue Leute – wenn du deinen Kostenstundensatz kennst, kannst du viel besser einschätzen, wie sich das auf deine Kosten auswirkt und was du tun musst, um das wieder reinzuholen.
Okay, jetzt mal Butter bei die Fische, du musst das nicht alles bis ins kleinste Detail selbst machen. Aber du MUSST die grundlegenden Bausteine verstehen, damit du deinem Steuerberater ordentlich auf die Füße treten kannst.
Für die Berechnung brauchst du zwei Hauptzutaten, und zwar knallhart ehrlich:
1. Die ECHTEN produktiven Stunden deines Labors pro Jahr: Das ist der Knackpunkt, und hier wird am meisten geschummelt und geschätzt! Es reicht nicht, einfach die Arbeitsstunden deiner Mitarbeiter zu nehmen. Das ist der häufigste und teuerste Denkfehler!
Was du alles abziehen MUSST: Zuerst die Kalendertage minus Wochenenden und Feiertage – logisch. Dann alle Urlaubstage, Krankheitstage, Tage für Fortbildungen. Das sind dann die reinen Anwesenheitstage. Und von diesen Tagen ziehst du nochmal ALLES ab, was nicht direkt produktiv am Kundenauftrag ist: Verwaltungsquatsch, Labor aufräumen, Maschinen warten, Telefonate und, ja, wenn wir ganz ehrlich sind, auch die Zeit für den Kaffeeklatsch. Ganz wichtig sind auch Kulanzarbeiten und Reklamationen!
Es zählen nur die Stunden von denen, die WIRKLICH was am Tisch schaffen! Ein Chef, der zu 50% im Büro hockt und organisiert, zählt auch nur mit 50% seiner Zeit als produktiver Mitarbeiter. So einfach ist das. Ein Azubi, der zwei Tage die Woche zur Berufsschule dackelt, dessen produktive Zeit ist natürlich geringer. Mitarbeiter, die Arbeitsvorbereitung machen UND Botenfahrten? Nur der produktive Anteil zählt! Teilzeitkräfte? Logisch, nur anteilig. Sei da brutal ehrlich zu dir selbst!
Genauigkeit ist King, Schätzen ist für Loser: Diese pauschalen Annahmen wie "ach, 20% meiner Zeit sind unproduktiv" sind brandgefährlich und oft meilenweit von der Realität entfernt. Wie gesagt, das kann zu finanziellen Desastern führen. Eine genaue Erfassung, vielleicht sogar über eine Leistungs- oder Zeiterfassung, ist hier Gold wert. Wenn du das nicht hast, dann lass deine Mitarbeiter mal über ein paar Wochen aufschreiben, was sie wirklich tun!
2. Die GESAMTEN verrechenbaren Kosten deines Labors für ein Jahr: Hier geht es um JEDEN CENT, den dein Labor frisst und den du durch deine produktive Arbeit wieder reinholen MUSST. Dazu gehören unter anderem: Die bereinigten Materialkosten, also die Kosten für Verbrauchsmaterialien. Durchlaufposten wie Gold, Zähne oder Fremdlaborarbeiten sind oft gesondert zu sehen. Weiterhin die Personalkosten, sprich Löhne, Gehälter und der ganze Rattenschwanz an Nebenkosten. Auch die Raumkosten wie Miete, Pacht, Strom, Heizung, Wasser, Reinigung und Instandhaltung müssen berücksichtigt werden. Und schließlich alle sonstigen Kosten für zum Beispiel Fahrzeuge, Werbung, Versicherungen, Beiträge, die betrieblichen Steuern, Abschreibungen auf deine schönen Geräte und Zinsen für Kredite. Alles muss rein!
Dein Steuerberater hat diese Zahlen! Sie stehen in deiner Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA). Er muss sie dir nur geben und vor allem erklären!
Die knallharte Grundformel für deinen Selbstkosten-Stundensatz lautet dann: Gesamte verrechenbare Kosten pro Jahr/Deine ECHTEN produktiven Stunden pro Jahr=Dein Labor-Kostenstundensatz (Selbstkosten pro Stunde!) Dieser Betrag sagt dir, was eine Stunde Arbeit in deinem Labor mindestens kosten muss, damit du nicht draufzahlst. Damit hast du aber noch KEINEN EINZIGEN CENT GEWINN gemacht!
Nur die Kosten decken, reicht dir doch nicht, oder? Du willst ja auch leben, dir was leisten und deinen Laden weiterentwickeln! Also, auf deinen knallhart kalkulierten Selbstkosten-Stundensatz packst du jetzt noch was drauf:
Berücksichtige spezifische Materialkosten, wenn für die einzelne Leistung besondere Materialien anfallen, wie teurer Scan-Gips oder spezielle Kunststoffe. Füge einen Risikozuschlag hinzu, denn es geht immer mal was schief, für Reparaturen und unvorhergesehene Dinge. Ganz wichtig ist der Gewinnzuschlag – das ist der Batzen, den DU als Unternehmer verdienen willst und musst! Eventuell musst du auch Skonto einkalkulieren, wenn du deinen Zahnärzten Skonto gewährst, sonst geht’s von deinem Gewinn ab. Und am Ende kommt natürlich noch die Umsatzsteuer oben drauf. Und BÄM – das ist dein Verkaufspreis!
Profi-Tipp: Du kannst und solltest sogar unterschiedliche Stundensätze für Meister, Gesellen und Azubis ansetzen. Macht ja auch Sinn, oder? Der Meister kostet dich mehr, hat mehr Erfahrung und leistet oft auch mehr oder komplexere Dinge. Das muss sich im Preis widerspiegeln!
So, und jetzt zu deinem Steuerberater. Der hat die Zahlen, der KÖNNTE das für dich machen. Aber ich kenn das Gelaber: "Keine Zeit", "zu kompliziert", "das brauchen Sie nicht". Bla bla bla. LASS DIR DAS NICHT GEFALLEN! Das ist DEIN Geld, DEIN Labor, DEINE Zukunft!
Sei hartnäckig! Zeig ihm, dass du verstanden hast, worum es geht. Mach ihm klar, dass das kein "Nice-to-have" ist, sondern absolut existenziell für deinen Erfolg. Es ist DEINE verdammte Verantwortung als Chef, diese Zahlen zu kennen und zu nutzen. Nur so kriegst du die Kontrolle über deinen Laden!
Beginnen wir mit der Schmerz-Seite (Ohne Kenntnis des Kostenstundensatzes wird’s bitter): Ich kenne Laborchefs, die jahrelang dachten, sie machen alles richtig, und sich dann wunderten, warum sie finanziell einfach nicht vom Fleck kamen. Nach der Kalkulation dann der große Schock: Sie haben JEDEN TAG bares Geld verschenkt, weil ihre Preise einfach nur Schrott waren. Oder der Kollege, der mega stolz auf seine "High-End-Implantatfälle" war – bis er gecheckt hat, dass er bei jedem einzelnen dieser ach so tollen Prestigeprojekte Miese gemacht hat. Warum? Weil er den tatsächlichen Aufwand, die versteckten Kosten, völlig unterschätzt hat.
Doch es gibt auch die andere, die geile Seite – die Triumph-Seite (Mit Kenntnis des Kostenstundensatzes bist DU der King!): Ich kenne die Chefin, die endlich ihren Satz kannte, Eier in der Hose hatte, die Preise selbstbewusst angepasst hat – und plötzlich lief der Laden! Mehr Gewinn, weniger Stress, mehr Bock auf die Arbeit! Oder das Labor, das durch die knallharte Analyse seiner Kosten und der wirklich profitablen Bereiche sein Marketing komplett umgekrempelt und den Umsatz durch die Decke gejagt hat. Das ist Unternehmertum!
Das ist es doch, was du willst, oder? Fundierte Entscheidungen treffen, ganz genau wissen, was geht und was nicht. Das ist echte unternehmerische Power!
Hör auf zu raten und rumzueiern! Dieses "BEL plus X Prozent"-Gedöns ist was für Amateure, die nicht wissen, was sie tun. Deinen Kostenstundensatz zu kennen, ist kein verdammtes Hexenwerk, sondern DEINE PFLICHT als Unternehmer. Es ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit, mehr Kontrolle und vor allem: MEHR GEWINN!
Also, jetzt Hintern hoch! Sprich Klartext mit deinem Steuerberater, sei ein Pitbull, lass nicht locker! Hol dir die Zahlen, versteh sie, nutze sie! Es geht um DEINEN Erfolg, DEINE Freiheit, DEIN Labor! Pack es an, jetzt!
So, das war's für heute. Klartext, wie immer. Nimm dir das zu Herzen und mach was draus. Bis zum nächsten Mal – und dann will ich Erfolgsgeschichten von dir hören!
ÜBER DEN AUTOR
Rainer Ehrich
Ich bin Rainer Ehrich, Geschäftsführer der Ehrich Dental Consulting GmbH, und seit fast 50 Jahren in der Dentalbranche tätig. Als gelernter Zahntechniker mit eigener Laborerfahrung kenne ich die Herausforderungen, mit denen Laborinhaber täglich konfrontiert sind – und vor allem, wie sie diese nachhaltig lösen können.
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