Ich vergleiche ein Dentallabor gern mit einem Aquarium. Wenn die Wasserwerte stimmen, fühlen sich die Fische – also die Mitarbeiter – wohl, die Pflanzen – sprich, die Infrastruktur – gedeihen, und die Algen – das Betriebsklima – bleiben im Gleichgewicht. Ist das Wasser jedoch trüb, kippt das gesamte System: Mitarbeiter sind unzufrieden, Abläufe stocken, und die Stimmung leidet.
Viele Labore erkennen das Problem erst, wenn es schon teuer geworden ist. Denn fehlende Strukturen und ineffiziente Prozesse kosten bares Geld – oft, ohne dass es sofort auffällt.
Einer der größten stillen Kostenfaktoren ist unnötige Kommunikation. In vielen Laboren werden täglich die gleichen Fragen gestellt: zu Abläufen, zur Logistik oder zur Technik. Gerade in Teams mit mehr als fünf oder sechs Mitarbeitenden entsteht dadurch ein enormer Zeit- und Energieverlust – mit jährlichen Opportunitätskosten, die schnell bei 60.000 Euro oder mehr liegen können.
Noch gravierender: Die Stimmung leidet, wenn Fragen unbeantwortet bleiben oder genervt abgehandelt werden. Die Folge sind Missverständnisse, Frust und – im schlimmsten Fall – Fehler beim Kunden. Auch kann das Labor schnell in die Abwärtsspirale gehen.
Ein zukunftsfähiges Labor braucht ein System, das allen Mitarbeitenden Zugriff auf relevante Informationen ermöglicht – ganz ohne ständiges Fragen. Die Lösung ist ein zentraler Mitarbeiterbereich, in dem alle Prozesse, Standards und Workflows in Text, Bild oder Video dokumentiert sind. Jeder im Team weiß, wo er was findet – und das von überall auf der Welt.
Solche Systeme entlasten nicht nur das Team, sondern auch die Führung. Sie schaffen Klarheit, Transparenz und Eigenverantwortung.
Gute Mitarbeiterführung beginnt bei dir selbst. Wer sich nicht selbst führen kann, wird auch kein gutes Team führen. Viele Laborinhaber scheuen jedoch vor klaren Gesprächen zurück – aus Angst, dass Mitarbeitende verärgert reagieren oder gar kündigen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Je klarer die Strukturen, desto besser die Stimmung. Und das zieht nicht nur neue Mitarbeitende an, sondern bindet auch die bestehenden.
Wir sprechen häufig vom Fachkräftemangel. Aber die Wahrheit ist: Es mangelt nicht an Menschen, sondern an Systemen. Es fehlt an guter Ausbildung, an Weiterbildung und an klaren Prozessen im Arbeitsalltag. Viele neue Mitarbeitende landen in einem „trüben Aquarium“, in dem niemand genau weiß, was zu tun ist. Kein Wunder, dass sie wieder gehen.
Wenn Prozesse dagegen klar strukturiert sind, merken viele Labore: Wir brauchen gar nicht zwingend mehr Leute – wir brauchen bessere Abläufe.
Viele Inhaber arbeiten zu viel im Labor – und zu wenig am Labor. Gerade in Teams mit mehr als acht Personen ist das ein echter Wachstumshemmer. Führung bedeutet, Verantwortung zu übergeben, Rollen klar zu definieren und den Mitarbeitenden zu zeigen, welchen wichtigen Beitrag sie leisten. Wer das schafft, stärkt nicht nur das Team, sondern macht sein Unternehmen zukunftsfähig.
In jedem Team gibt es A-, B- und C-Mitarbeitende. Während A- und B-Player das Labor voranbringen, ziehen C-Mitarbeitende es oft unbewusst herunter – durch negative Stimmung, Widerstand oder Unzuverlässigkeit. Und das, obwohl sie fachlich oft stark sind.
Doch: C-Mitarbeitende sind die Algen im Aquarium. Sie verderben das Klima und blockieren das Wachstum. Deshalb ist es wichtig, sich hier ehrlich zu fragen, wen man wirklich im Team haben möchte – und wo vielleicht Grenzen gesetzt werden müssen.
Es gibt genug Fachkräfte – sie sind nur nicht gleichmäßig verteilt. Viele arbeiten in Praxislaboren, wo es oft mehr Gehalt und klarere Strukturen gibt. In gewerblichen Laboren fehlt es hingegen häufig an Organisation, an technischer Ausstattung und an echter Führung.
Doch genau das ist deine Chance: Labore mit klaren Prozessen und guter Stimmung ziehen neue Talente magnetisch an. Und die besten Werbeträger sind dabei deine eigenen zufriedenen Mitarbeitenden.
Wenn du dein Labor zukunftssicher aufstellen willst, brauchst du nicht nur gute Zahntechnik – die wird ohnehin vorausgesetzt. Was den Unterschied macht, sind Strukturen, Führung und ein klares Verständnis von dem, was gute Zusammenarbeit ausmacht.
Was du brauchst:
Klar definierte Strukturen, Prozesse und Systeme
Eine starke Arbeitgebermarke, die nach außen wirkt
Ein Team aus A- und B-Playern, das gerne zusammenarbeitet
Die Fähigkeit, jederzeit die richtigen Kunden und Mitarbeitenden zu gewinnen
Klarheit ist keine Einschränkung. Sie ist die höchste Form der Wertschätzung – für dein Team, für deine Kunden und für dich selbst.
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ÜBER DEN AUTOR
Rainer Ehrich
Ich bin Rainer Ehrich, Geschäftsführer der Ehrich Dental Consulting GmbH, und seit fast 50 Jahren in der Dentalbranche tätig. Als gelernter Zahntechniker mit eigener Laborerfahrung kenne ich die Herausforderungen, mit denen Laborinhaber täglich konfrontiert sind – und vor allem, wie sie diese nachhaltig lösen können.
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