Die vier Stufen der Führung im Dentallabor

Viele Laborchefs wünschen sich motivierte und eigenverantwortliche Mitarbeiter. Doch die Realität sieht oft anders aus: Die Motivation im Team schwankt, Veränderungen stoßen auf Widerstand, und der Chef trägt am Ende doch die Hauptlast.

Die Lösung liegt in klarem Führungsverhalten. Nur wer sein Team systematisch entwickelt, schafft Strukturen, die langfristig funktionieren – und sich selbst mehr Freiraum geben.

Führung beginnt mit Klarheit

Mitarbeiter sind nicht automatisch motiviert, nur weil du es dir wünschst. Menschen brauchen Zeit für Veränderungen. Sie müssen verstehen, was von ihnen erwartet wird, und sich sicher fühlen. Deshalb beginnt Führung mit klaren Strukturen, Erwartungen und Prozessen.

In vielen Laboren fehlt genau das. Stattdessen werden neue Maschinen gekauft, in der Hoffnung, dass sie für mehr Motivation sorgen. Doch Technik allein bringt keine Veränderung – Menschen brauchen Orientierung und Führung.

Die vier Stufen der Führung

Führung ist ein Prozess, der in vier aufeinander aufbauenden Phasen abläuft. Je nachdem, wo dein Team steht, musst du deinen Führungsstil anpassen.

1. Der Dirigent – Klare Anweisungen geben In dieser Phase sind Mitarbeiter noch unsicher, weil sie neue Prozesse oder Veränderungen nicht gewohnt sind. Ihr Reflex: „Haben wir immer so gemacht“ oder „Haben wir noch nie so gemacht“. Deine Aufgabe ist es, klare Anweisungen zu geben – was, wie und bis wann etwas erledigt werden muss. Dies ist wichtig, da Mitarbeiter Sicherheit und eine klare Richtung benötigen. Dabei ist es entscheidend, immer eine Deadline zu setzen, denn ein Ziel ohne Zeitrahmen bleibt ein Wunsch.

2. Der Coach – Ziele gemeinsam setzen Sobald Mitarbeiter erste Erfahrungen mit den neuen Abläufen gesammelt haben, kannst du beginnen, sie stärker einzubeziehen. Deine Aufgabe ist es, gemeinsam Ziele zu definieren und erste Teilverantwortungen zu übergeben. Dies ist wichtig, weil eigenständiges Arbeiten klare Vorgaben, aber auch Vertrauen braucht. Der Weg zum Ziel ist hier nicht mehr allein deine Sache, sondern auch die deines Teams.

3. Die Kontrolle aus der Distanz – Nur noch punktuelle Überwachung Jetzt läuft das Team weitgehend eigenständig. Deine Aufgabe beschränkt sich auf gelegentliche Checks und Feedbacks. Zu viele Kontrollen würden Eigenverantwortung wieder zerstören. Entscheidungen dürfen zunehmend eigenständig getroffen werden.

4. Die volle Verantwortung – Dein Labor läuft von selbst Hier kannst du die Verantwortung fast vollständig abgeben. Dein Team arbeitet eigenständig, und du hast 100 % Vertrauen. Deine Aufgabe ist es, nur noch strategisch zu führen und dich auf das zu konzentrieren, was dir wirklich Spaß macht. Dies ist möglich, weil Führung nicht bedeutet, überall mitreden zu müssen, sondern die richtigen Strukturen zu schaffen. Kontrolle ist nicht mehr nötig; du bist Unternehmer statt Feuerwehrmann.

Selbstverantwortung – Die Voraussetzung für erfolgreiche Führung

Nicht nur deine Mitarbeiter, auch du als Chef musst dich weiterentwickeln. Denn ohne persönliche Veränderung bleibt alles beim Alten.

Es gibt sechs Stufen, die jeder Mensch auf dem Weg zu mehr Selbstverantwortung durchläuft. Zuerst die Verleugnung ("Das kann nicht sein!"), der erste Reflex auf eine Veränderung ist Ablehnung. Dann folgt die Schuldzuweisung ("Die anderen sind schuld!"), bei der statt Lösungen nach einem Schuldigen gesucht wird. Danach kommt der Fatalismus ("Ist halt so."), bei dem man sich der Situation ergibt, anstatt sie aktiv zu verändern. Im Selbstmitleid ("Warum passiert das immer mir?") bleibt man in der Opferrolle. Das Pflichtgefühl ("Ich muss etwas tun.") kennzeichnet den Moment, in dem man erkennt, dass eine Veränderung nötig ist, auch wenn es unangenehm ist. Die höchste Stufe ist die Lust auf Verantwortung ("Ich gestalte mein Leben selbst."), bei der man Verantwortung übernimmt und aktiv nach Lösungen sucht.

Je schneller du als Chef auf Stufe 6 kommst, desto besser kannst du dein Team führen.

Fazit: Führung ist kein Zufall – sondern ein System

Ein funktionierendes Team entsteht nicht von allein. Es braucht klare Strukturen, klare Führung und vor allem einen Chef, der den Entwicklungsprozess versteht.

Wenn du wissen willst, wie du dein Labor so führst, dass es selbstständig läuft, dann melde dich. Gemeinsam bringen wir Klarheit in dein Unternehmen – für mehr Gewinn, weniger Stress und ein motiviertes Team.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Rainer Ehrich

Ich bin Rainer Ehrich, Geschäftsführer der Ehrich Dental Consulting GmbH, und seit fast 50 Jahren in der Dentalbranche tätig. Als gelernter Zahntechniker mit eigener Laborerfahrung kenne ich die Herausforderungen, mit denen Laborinhaber täglich konfrontiert sind – und vor allem, wie sie diese nachhaltig lösen können.

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